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Monats-Archive: Mai 2012

Algorithmen in der Börsenwelt

In den vergangenen Jahren sind an den Börsen weltweit mehr Aufträge von Computern als von Börsenhändlern abgewickelt worden. Kaum eine Entwicklung wird wohl derzeit so heftig und kontrovers diskutiert wie der Aufstieg des “Algorithmic Trading”. Dieser Artikel versucht, seine Funktionsweise zu erklären.

Ein Algorithmus ist die Formulierung eines Lösungsweges für ein bestimmtes Problem. Soll ein Stapel Karteikarten mit Namen alphabetisch sortiert werden, könnte er etwa lauten: – Hebe die jeweils oberste Karte ab und lege Namen mit gleichen Anfangsbuchstaben aufeinander. – Sortiere die Stapel alphabetisch. – Verfahre genauso mit dem zweiten/dritten/.. Buchstaben bis alle Karten sortiert sind. Solange die Karten nach dem gleichen Muster beschriftet sind, funktioniert das auch. Was aber, wenn bei einer Karte Vor- und Nachname vertauscht sind oder gar kein Name, sondern eine Einkaufsliste darauf steht? Ein menschlicher Sortierer würde das sofort erkennen. Für den Computer muss der Programmierer alle möglichen Fälle vorher bedenken, damit immer ein sinnvolles Ergebnis zustande kommt.

Es wird klar, dass für so ein komplexes Problem wie dem Aktienhandel der Entwurf eines Algorithmus’ keine leichte Aufgabe ist. Die Theorien dazu sind zahlreich, ihre kleinste Gemeinsamkeit ist die Verwendung von Durchschnittswerten. Ein primitives Beispiel ist die Anweisung: “Wenn der durchschnittliche Wert der letzten 4 Tage höher liegt als der der letzten 20 Tage (die Aktie also tendenziell steigt), bedeutet das Kaufen.” Die tatsächlich verwendeten Algorithmen sind natürlich viel verfeinerter. Sie bestehen aus mehreren Anweisungen, die verschiedene Werte heranziehen und unterschiedlich gewichten oder die Zeitspannen variieren. Mit der Anwendung auf Zahlen aus der Vergangenheit, sogenannte “Backtests” wird ihre Zuverlässigkeit überprüft.

Solche mathematischen Verfahren sind eigentlich nicht neu und bei den Händlern als Entscheidungshilfe schon lange üblich. Neu ist allerdings, dass die Computer die Order autonom und direkt erteilen, basierend einzig auf den Ergebnissen ihrer Algorithmen. Damit einhergeht eine rasante Beschleunigung des Handels, bei dem oft Sekundenbruchteile über Gewinn oder Verlust entscheiden.

Ausbruch aus einer Chartformation

Aus einer Chartformation ausbrechen kann ein Kurs zu jedem Zeitpunkt. Besonders gut erkennen kann man einen Kursausbruch anhand eines Trendkanals. Nach wiederholten regelmässigen Bewegungen des Kurses kann es zu einem Durchbruch des Kurses durch die Trendlinien kommen. Oftmals ist die Grundlage für einen Ausbruch ein vorheriges Misstrauen der Anleger. Ein Hinweis auf einen Ausbruch stellt ein sogenannter Gap bei einem Aufwärtstrend dar. Nach einem Ausbruch erfolgt meistens eine sehr stark ausgeprägte Trendumkehr.

Bei einem Ausbruch ist der beste Winkel bei 45 Grad anzusehen. Weitere Anhaltspunkte für einen Ausbruch ist die Anzahl der Punkte, die auf den Trendlinien liegen. In diesem Ausbruch liegen immer auch Chancen aus dem Kurs auszubrechen. Oftmals basieren Ausbrüche auch auf neuen innovativen Trends innerhalb des Unternehmens. In den meisten Fällen ist ein Ausbruch aber auch ein Zeichen dafür, dass sich etwas im Unternehmen ändert. Aber nicht immer ist ein Ausbruch nach oben zu erwarten und in vielen sinkt der Kurs nach kurzer Zeit wieder auf den üblichen Wert.

Oftmals warten Anleger auch gerade auf einen Ausbruch eines Kurses über eine bestimmte Marke. Dazu sind jedoch erhebliche Änderungen im Unternehmen notwendig. Sehr oft reicht der Kurs an eine bestimmte Marke, aber überschreitet diese auch nach mehreren Kurszyklen nicht. Ereignisse wie eine Eigenkapitalerhöhung oder aber eine Umstrukturierung des Unternehmens sowie Innovationen können den Kurs sehr stark beeinflussen. Insiderwissen ist hier von Vorteil, den Personen, die sich innerhalb der Branche auskennen, haben gegenüber der Masse einen klaren Vorteil, wenn sie wissen wie das Unternehmen handelt und wie sich die Veränderungen auf den Kurs auswirken.

Häufig berichtet auch die Fachpresse über Entwicklungen eines Kurses. Wenn bereits einige Widerstände, die den Kurs bisher behinderten, überschritten werden, ist dies ein gutes Anzeichen für einen baldigen Ausbruch des Kurses. Und haben erst einige informierte Anleger auf den Wert gesetzt, wird es auch nicht lange dauern bis die Masse folgt.

Automatischer und Diskretionärer Handel

Automatischer und Diskretionärer Handel werden immer wichtiger im Bereich des Handels an den Finanzmärkten. Teil- und vollautomatisierte Handelssysteme haben sich bereits etabliert. Notwendig wird dies vor allem durch die schnelle Entwicklung von Computersystemen. Auch privaten Anlegern sind diese Systeme heutzutage zugänglich. Da aber diese System genauso wie zahlreiche Analysemechanismen auf der Analyse von vergangenen Kursen basieren, kann es im Live-Trade oftmals zu erheblichen Fehlern kommen.

Der diskretionäre Handel basiert auf den Misserfolgen eines Tradern, denn allzu häufig werden Aktien nachgekauft um Verluste wieder ausgleichen zu können. Erst zu spät steigen die frustrierten Trader aus und stürzen sich so noch tiefer in die Verluste. Zu diesem Zeitpunkt, wenn das Konto leer ist schließen viele Händler ihre Positionen und steigen einfach aus. Und gerade dann steigen die Kurse wieder, doch nun ist es zu spät.
Der Markt ist immer schneller und effizienter geworden. Die Computerprogramme am Markt sind sehr vernetzt, sodass sie Gelder in solchen Situationen zusätzlich ausschütten. Immer muss man sich vor Augen halten, dass die Gelder an der Börse nur umverteilt werden. Nichts geht je verloren. Die Zeiten, in denen man einen Fonds oder eine Aktie gekauft hat, und einfach 30 Jahre lang hat liegen lassen, sind inzwischen vorbei.

Verwaltung und Beobachtung der eignen Werte wird somit immer notwendiger und sollte nicht mehr vernachlässigt werden. Jede Form der professionellen Geldverwaltung, die unter definierten Regeln verläuft. Der Kunde hat dabei keinen direkten Einfluss auf Kaufs- und Verkaufsentscheidungen innerhalb des Portfolios. Zwar hat der Anleger so weniger Einfluss, spart aber auch gleichzeitig eine Menge Arbeit und Zeit, wenn es darum geht das Kapital zu verwalten. Bei gemanagten Vermögensverwaltungen wird oftmals ein Portfoliomanager eingesetzt, der sich speziell nur mit den Änderungen am Markt bezogen auf das spezielle Portfolio auseinander setzt. Müssen Werte umverteilt oder sogar ausgetauscht werden, unterliegt die Entscheidung nur dieser einen Person, der in der Regel ein Experte auf seinem Gebiet ist.

Beispiele für unterschiedliche Tradingstrategien

Im Unterschied zu einer Anlagestrategie, die eine langfristige Investment- oder Portfoliostrategie bezeichnet, ist die Tradingstrategie die Strategie innerhalb der Anlagestrategie in Bezug auf den Verkauf und den Kauf von Aktien. Die Tradingstrategie beschäftigt sich mit dem „Wann und Wo“ des Investments. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Tradingstrategien.

Antizyklisches Investieren

Beim antizyklischen Investieren können überdurchschnittlich hohe Renditen erwirtschaftet werden. Allerdings erfordert sie ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen, denn in vielen Fällen warten Investoren mit der antizyklischen Strategie auf den Anstieg ihrer Kurse während andere Anleger Gewinne einfahren. Wer antizyklisch investiert, tätigt eine langfristige Investition, denn es wird in Indexe oder Märkte investiert, die andere Anleger pessimistisch stimmen. Dabei wird in die Titel, die innerhalb des schwachen Indexes die beste Dividende zeigen, immer der gleiche Wert investiert.

Chart-Trading

Das Chart-Trading bedient sich einer Chartanalyse, also einer grafischen Darstellung eines Börsenkurses, die die aktuelle Kursentwicklung zeigt. Charts können relativ einfach erstellt und zeitnah umgesetzt werden. Sie besitzen eine gute Aussagekraft und eine der höchsten Trefferquoten.

Daytrading

Beim Daytrading werden Positionen an einem Handelstag geöffnet und wieder geschlossen, ganz egal ob sie sich im Minus oder im Plus befinden. Negative Marktberichte haben keinen Einfluss auf das Daytrading. Voraussetzung ist allerdings die konzentrierte Verfolgung des Geschehens an der Börse über den ganzen Tag.

Dividendenstrategie

Die Dividendenstrategie ist zu schlechten Börsenzeiten eine der sichersten. Es werden ausschließlich Titel mit hoher Dividende gekauft, die bei sinkenden Börsenkursen einen Puffer für den Anleger ergeben und trotzdem eine gute Rendite in Aussicht stellen.

Indikatorentechnik

Die Indikatorentechnik stützt sich auf Indikatoren, die von Charts abgelesen werden. Technische Indikatoren zeigen dem Anleger an, wann der richtige Zeitpunkt für einen Kauf oder einen Verkauf gekommen ist. Zugrunde gelegt wird der vergangene Kursverlauf eines Werts.

Leiterstrategie

Die Leiterstrategie kombiniert Rendite und Risiko eines Portfolios durch Anleihen unterschiedlicher Laufzeit. Ein durchgehender Geldfluss wird dadurch gesichert.

Bulle und Bär

Wer in Frankfurt vor der Börse steht, der kann die beiden lebensgroß in Bronze gegossen sehen und auch fotografieren. Sie sind ein recht begehrtes Fotomotiv und ein Sinnbild der Börse schon seit alten Zeiten.

Was bedeuten Bulle und Bär?

Man sagt, einem spanischer Schriftsteller wäre im 16.Jahrhundert das Sinnbild eingefallen, als er die damals bedeutende Amsterdamer Börse besuchte. Er schaute sich das Treiben der Börsenhändler an und wurde dabei an Stierkämpfe in Südamerika erinnert. Dort kämpften damals in einigen Arenen auch Bären gegen die Stiere.
Die Kampftechnik der beiden mächtigen Gegner ist sehr unterschiedlich. Der Bär schlägt seine Pranke nach unten und der Stier stößt mit dem Horn nach oben. Auf die Börse übertragen bedeutet das, der Bär treibt die Aktienkurse nach unten, der Bulle nach oben.

Der Bärenmarkt

Der Bär spekuliert auf fallende Kurse (Baisse). Er ist also das Symbol für sinkendes Vertrauen der Anleger und die Erwartung von Verlusten. Wer an der Börse auf Baisse spekuliert macht seinen Gewinn durch Skepsis und Unglauben und dieses Kalkül kann durchaus aufgehen. Extrem stark fallende Kurse können einen Börsenkrach auslösen, wie es ihn zuletzt 2007 gab, als die Aktienkurse in den USA in London und Frankfurt um fast 20 Prozent fielen und die Finanzkrise begann.

Der Bullenmarkt

Der Bulle spekuliert auf steigende Kurse (Hausse). Er ist das Symbol für Aufschwung und steigenden Ertrag.
Wer an der Börse auf Hausse spekuliert, glaubt an steigendes Vertrauen der Kapitalanleger und eine künftige positive Kursentwicklung. Extrem steigende Kurse führen zu einer Spekulationsblase und deren Platzen, kann ebenso schwere Finanzkrisen hervorrufen.

Das Börsengeschäft ist kompliziert und nicht immer bewahrheiten sich die bulligen oder bärigen Aussichten. Wer in seinen Spekulationen über steigende Aktienkurse daneben liegt, der ist in die Bullenfalle geraten, liegt er mit seiner Annahme fallender Kurse falsch, dann in die Bärenfalle.

Der Arbitrage-Handel

Der Finanzmarkt ist ein sehr großer Markt, auf dem jeden Tag Billionen von Euro gehandelt werden. Der Devisenmarkt ist mit einem Umsatz von 4 Billionen Dollar täglich der größte Finanzmarkt auf der Welt.
Ein Markt ist ein Ort an dem Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen und der Preis vereinbart wird. Die meisten Transaktionen werden über die internationalen Börsen abgewickelt. Die größte Börse in Deutschland ist in Frankfurt. Daneben gibt es noch viele kleiner Börsen, der dennoch Bedeutung haben, darunter zum Beispiel Stuttgart. Der größte Finanzplatz in Europa ist London und der weltweit bedeutendste Finanzplatz ist New York.

Ein Anleger der nun ein Wertpapier kaufen oder verkaufen möchte hat die Auswahl zwischen vielen Börsen. Entweder er tätigt die Transaktion im Inland oder sogar im Ausland. An den vielen unterschiedlichen Börsen kommen unterschiedliche Preise zustande, da auf jedem Finanzmarkt unterschiedliche Leute mit unterschiedlichen Kauf- und Verkaufsvorstellungen sind.
Diese Preisunterschiede kann man nun ausnutzen, indem man Arbitrage betreibt. Dabei kauft man ein Wertpapier, zum Beispiel in Frankfurt zu einem bestimmten Preis. Die gleiche Aktie wird in Stuttgart zu einem minimal höheren Preis gehandelt. Oft sind diese Unterschiede nur Cent-Beträge. Innerhalb von wenigen Sekunden kann man die Aktie in Stuttgart verkaufen und die Preisdifferenz als Gewinn verbuchen. Die Differenzen sind oft nur Cent-Beträge. Daher muss das Handelsvolumen möglichst groß sein, um einen ordentlichen Gewinn abzüglich der Kosten und Steuern zu verdienen.

Diesen Arbitrage-Handel kann man nicht nur im Inland betreiben, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus. Kurzfristige starke Schwankungen können den Arbitrage-Handel zu einem riskanten Geschäft machen.

Aufgrund des Arbitrage-Handels nähern sich die Kurse immer weiter an. Die Theorie besagt, dass die Preise irgendwann einmal gleich sind. Ein Wertpapier kostet demnach in Frankfurt genauso viel wie in Berlin. Dies ist allerdings weit von der Realität entfernt.

Der Hochfrequenzhandel mit Wertpapieren

Der Hochfrequenzhandel ist ein komplexer und schneller Handel mit Wertpapieren. Die so genannten HFT haben Zugriff auf Daten der Banken. Diese Daten werden den Tradern einige Millisekunden vor der Börse, also vor der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Er kann reagieren und entsprechende Angebote an der Börse bereits kaufen.

Durch jede Transaktion an der Börse erhöht oder senkt sich der Kurs. Zwar nur um Cent Beträge. Aber er bewegt sich. Dadurch, dass der Trader die Wertpapiere dann sofort wieder weiterveräußert an die Interessenten erzielt dieser seine Gewinne.

Geht man davon aus, dass an den Börsen der Insider Handel eigentlich verboten ist, und unter Strafe steht, wäre der HFT eigentlich auch ein solcher. Wenn es sich an dieser Stelle zwar nur um Millisekunden handelt, in denen der Trader die Informationen früher erhält als die Börse.

Absolviert der Trader an einem Tage mehrere tausend Transaktionen, also Käufe und Verkäufe ist er in der Lage enorme Gewinne zu generieren.

In der Regel halten Trader im HFT die Aktien nicht über einen längeren Zeitraum. Normalerweise ist am Geschäftsende des Tages das Portfolio des Traders leer und alle Wertpapiere sind wieder veräußert. Dadurch ist der HFT ein recht sicherer Handel. Er unterliegt auf keinem Fall enormen Börsenschwankungen und Kurseinbrüchen. Bedingt durch die verschiedenen Handelszeiten der internationalen Börsen, entstehen enorme Kursschwankungen.

Der Kursverfall, welcher dem Trader zu seinen Gewinnen verhilft, ist in der Regel einzig und alleine das eigene Kaufen und Verkaufen der Wertpapiere. Da das Halten der Wertpapiere oftmals nur Sekunden dauert.

Nach Schätzungen und Statistiken zur Folge beträgt der Anteil des HFT am gesamten Wertpapierhandel schon ca. 50 %. Für Käufer bedeutet die Tatsache das jeder zweite Kauf oder Verkauf über einen HFT-Trader erfolgt und. An den wichtigsten Börsenplätzen der Welt wird über ein Verbot des Hochfrequenzhandels nachgedacht. Denn eigentlich ist es ein Insiderhandel, welcher Kursbewegungen auslöst.

LONG und SHORT im Börsengeschäft

Die Begriffe LONG und Short kennzeichnen zwei grundlegende Geschäftsvorgänge beim Kauf bzw. Verkauf von Wertpapieren an der Börse. Sie stehen In unmittelbarem Zusammenhang mit Kassa- und Termingeschäften.

Kassa- und Termingeschäft

Nach dem Zeitpunkt der Geschäftsabwicklung werden Kassa- und Termingeschäfte unterschieden. Ein Kassageschäft muss am Tag des Vertragsabschlusses oder an einem der folgenden Börsentage erfüllt werden. Termingeschäfte hingegen sind durch längere, manchmal mehrmonatige Erfüllungsfristen gekennzeichnet. Bei dieser Geschäftsform werden die zwischen Abschluss und Erfüllung eintretenden Kursveränderungen bewusst zur Spekulation, und damit zur Erzielung von Spekulationsgewinnen ausgenutzt. Erwartet der Käufer eine Senkung des Kurses, wird diese Erwartung als Baisse-Spekulation bezeichnet. Erwartet der Verkäufer hingegen eine Kurserhöhung, so handelt es dabei um eine Hausse-Spekulation.

Longs und Shorts

Ein Longverkauf liegt vor, wenn sich der Verkäufer tatsächlich im Besitz des betreffenden Wertpapiers oder Wertpapierpaketes befindet. Es handelt sich hierbei um die klassische Form des Wertpapierhandels, und Longverkäufe sind daher auch in der Regel Kassageschäfte.
Der Käufer kauft Wertpapiere in der Erwartung eines Kursanstiegs, entweder für eine langfristige Kapitalanlage oder mit dem Ziel, diese später gewinnbringend zu verkaufen.
Shortverkäufe sind sogenannte Leerverkäufe. Der Verkäufer verkauft etwas „Leeres“, etwas „Nicht Vorhandenes“. Er verfügt zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses nicht über die von ihm verkauften Wertpapiere. Da es sich um ein Termingeschäft handelt, geht er davon aus, dass er sich die betreffenden bis zum Zeitpunkt der Übergabe beschaffen kann. Er spekuliert in diesem Zusammenhang auf einen sinkenden Kurs, d. h., er spekuliert darauf, die Wertpapiere zu einem geringeren Preis als dem zu kaufen, zu dem er sie bereits verkauft hat. Shorts oder Leerverkäufe sind also Termingeschäfte und seitens des Verkäufers ein Baisse-Spekulationsgeschäft.

Kritisches

Leerverkäufe als reine Spekulationsgeschäfte beeinflussen die Kurse insgesamt negativ, da diese dann nicht mehr ein aussagfähiger Indikator für die tatsächliche Konstellation von Angebot und Nachfrage sind, sondern vielmehr ein Indikator für die Erwartungen der Spekulanten. Finden Leerverkäufe zu Zeiten einer gesunden Wirtschaftslage statt, sind sie nicht weiter gefährlich. Das ändert sich jedoch in Zeiten wirtschaftlicher Rezession und Stagnation.
Zum Beispiel wurden und werden Leerverkäufe während einer weltweiten Finanz-und Währungskrise vom Gesetzgeber verboten oder deren Umfang begrenzt, um zu verhindern, dass Währungskurse und deren Schwankungen zum Spielball der Profitgier von gewissenlosen Spekulanten werden.

Sichere Gewinne mit der Momentum-Strategie?

Grundgedanke:

Der hinter der Momentum stehende Grundgedanke fußt auf dem Glauben, dass Seitwärtsbewegungen und Beschleunigungsphasen den Aufwärtstrend einer Aktie bilden, wobei die interessanten Beschleunigungsphasen nur von relativ kurzer Dauer sind. Diese Bewegung wollen Verfechter der Momentum-Strategie abschöpfen. Im Gegensatz zu antizyklischen Investoren, vertrauen diese Anleger auf Titel, die sich bereits als stark erwiesen haben.

Vorgehensweise:

Bei der Momentum-Strategie erfolgt die Suche nach Aktien, die steigende Kurse versprechen nach dem namensgebenden Momentum. Dieses ergibt sich aus der permanent erfolgenden Division des Wertes eines Wertpapieres mit dem vor einer bestimmten Zahl von Tagen. Je nach Analyseebene liegen diese Zeitperioden bei Chartanalysten bei 20 Tagen. Die sich daraus ergebende Kurve kann ebenso analysiert werden, wobei die Extrempunkte nach oben und unten hin als Kaufs- oder Verkaufsindikator gesehen werden können. Durch den Einbezug von Stop-Loss-Marken kann der Anleger eventuelle Verluste von vorneherein begrenzen, sie sollten daher unbedingt Teil der Handelsstrategie sein. Eine angepasste Marke, die mit dem gemachten Gewinn steigt, nimmt den Druck aus dem Geschehen und verhindert, dass die Gemachten Gewinne wieder aufgefressen werden. Der Vorteil dieser Strategie ist ihre Angepasstheit, so können Titel die stark sind, so gut wie in jeder Phase des Marktes gefunden werden. Klar ist jedoch auch, dass solche Systeme zwar versprechen, das Risiko zu begrenzen, somit aber auch die Gewinne deckeln können.

Was sollte man beachten:

Neben dem Momentum eines Wertpapieres spielen auch Faktoren wie die Handelbarkeit einer Aktie eine große Rolle, um sie im entscheidenden Moment gewinnbringend abstoßen zu können. Die Entscheidung des Anlegers ob dieser auch in eventuell gefährdete Sektoren investiert hängt nun mehr von seiner Risikobereitschaft und seiner Gewinnerwartung ab. Diese Art der Strategie ist vor allem bei Wendepunkten kritisch zu betrachten, so kann es vom Vorteil sein, zur Absicherung auch auf Strategien zu setzen, die von Wenden profitieren, wie der Value-Ansatz.

Was ist ein Gap bzw. eine Kurslücke?

Wird ein Kursverlauf im Chart dargestellt, kann es immer wieder zu sprunghaften Bewegungen kommen. Ein Gap bzw. Kurslücke entsteht, wenn zwischen dem Vortagestief/-hoch sowie dem aktuellen Tageshoch/-tief keinerlei Kurse auffindbar sind. Eine Kurslücke ist also eine charttechnische Erscheinung, die sich aufgrund von nicht gehandelten Kursen ergibt.

Gaps sind, je nach Situation und Kontext, von unterschiedlicher Bedeutung für die Analyse. Sie können in der Regel erst mit einiger zeitlicher Verspätung richtig analysiert und identifiziert werden. Mal bestätigen sie eine Trendbewegung, ein anderes Mal dienen sie als Warnsignal für das drohende Ende eines Trends. Somit sind sie, bedingt durch die jeweilige Lage, mitunter sehr aussagekräftig, jedoch können sie auch bedeutungslos sein.

Es gibt verschiedene Formen von Gaps. Die Common Gaps beispielsweise bilden rasche Marktbewegungen ab und verfügen über in der Regel wenig Prognosequalität. Die Kurslücke schließt sich meist im Lauf weniger Zeiteinheiten wieder. Somit könnte ein Händler nur mit Positionen, die über ein ungünstiges Risikoprofil verfügen, die zu erwartende Kurslückenschließung ausnutzen.

Ein Break Away Gap (oder auch Ausbruchslücke) bildet eine schnelle Kursbewegung nach einer Trendänderung ab. Er kann sowohl ein Anzeichen für einen bevorstehenden Kursverlust, als auch für einen Kursgewinn sein. Stets deuten Break Away Gaps jedoch auf einen erfolgten Trendwechsel hin.

Ein Measuring Gap (zu Deutsch: Ausreißer-Lücken) hingegen dient der Bestätigung eines Trends. Er tritt dann auf, wenn fast jeder Marktteilnehmer an der neuen Trendbewegung teilnimmt. In der Regel gibt dieser Gap einen guten Hinweis auf das Kursziel, was zu erwarten ist: meist tritt das Gap auf der Hälfte einer Gesamtbewegung auf.

Ein Exhausting Gap (auch: Erschöpfungs-Lücke) tritt häufig kurz vor Schluss der Baisse bzw. Hausse auf. Das betreffende Wertpapier wird beispielsweise in fast jeder Zeitung besprochen und auch Laien kaufen bzw. verkaufen die Bestände.

Das Islang-Gap (Insel-Umkehr) kommt etwas seltener vor. Hierunter versteht man ein Top bzw. Low eines Kursverlaufes, welcher von beiden Seiten von Kurslücken umgeben ist. Es tritt also- gleich einer Insel- über den Kursen auf oder hängt unter den Lücken quasi im Leeren. Sie sind sehr aussagekräftig und verfügen über eine hohe Prognosequalität.